Der beste Tausch
Schicksalsschlag gegen Gold – der beste Tausch
Denn alles, was aus Gott geboren ist,
überwindet die Welt; und dies ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat:
unser Glaube. 1. Jo 5,4
Gott stellt uns unter erschwerte Bedingungen, damit wir die Rettung, die sein Sohn Jesus Christus uns schenkte, beanspruchen!
Stellen wir uns einen Seiltänzer vor, wie er über ein Seil balanciert, das auf dem sicheren Boden aufliegt. Schon auf den ersten Blick erschiene uns dies als eine fragwürdige, realitätsferne Darbietung. Verwundert würden wir uns gar beim Anblick vieler Menschen die Augen reiben, die einander in der Durchführung dieses „Kunststückes“, nicht vom Bodenseil zu fallen, zu übertreffen suchten. Lächerlich würden wir so etwas finden. „Warum bloß“, so dächten wir, „bemerken die nicht, dass sie ohnedies sicher sind, weil das Seil gar nicht notwendig wäre?“
Stimmt. Das Seil, das tatsächlich unnötig ist, stellt in ganz anderer Hinsicht ein „Kunst“-Stück dar, ist eine, dem Menschen untergeschobene künstliche Realität. Zu deren Einführung nur notwendig war, möglichst viele an das Seil glauben zu machen. Also lud man Herrn X zu einem Test ein, der seinen Aufstieg auf der Karriereleiter sichern sollte, den er nur bestehen konnte, wenn er das Kunstprodukt „Seil“ als real ansah, den ihm geburtsrechtlich verschriebenen festen Boden unter sich aber leugnete.
Da alle rundum, eben auch die Vorgesetzten, auf dem Boden über das Seil liefen, fiel es Herrn X nach anfänglicher Verunsicherung nicht schwer, auf die Meinung der Mehrheit umzuschwenken und den festen Boden unter den Füßen als seine persönliche, vor den anderen zu verheimlichende Wahnvorstellung anzusehen; zumal er nur, wenn er den Test als ein Seiltänzer verließ, belohnt werden würde. Ansonsten, das wusste er instinktiv, winkte das Irrenhaus, sprich der Ausschluss aus der Welt der „Normalos“. (Übrigens ist Herr X von Haus aus jemand, der Realität nach dem Verhalten anderer beurteilt.)
Überzeugt, weil mit handfesten Dingen und der ersehnten Beförderung gewürdigt, geht Herr X also nach bestandenem Test wieder nach Hause. Auch seine Frau, erst irritiert über den schwankend balancierenden Gang ihres Mannes, geht beim Anblick all der Beutestücke, die er nach Hause schleppt und ihr stolz zu Füßen legt, nicht nur darüber hinweg, sondern imitiert, ohne zu überlegen, weil dieser offensichtlich profitbringend ist, seinen Seiltanz. Von nun an wird das Leben des Ehepaares darin bestehen, Balancehalter zu ergattern, die den eigenen Seiltanz sichern, müheloser, perfekter machen sollen. Ihre Kinder, so nicht willig, in diese Ideologie der „Platzhalter für den eigentlichen Sinn des menschlichen Daseins“ eingemeindet zu werden, kriegen die Art Therapie, die ihnen beibringt, das doch noch zu wollen, was sie eigentlich nicht wollen sollten. Da heraus entsteht nun die Generation, die überhaupt keine Kinder mehr will, weil diese sich doch nicht so klaglos halten lassen wie Dinge.
Wenn dann Herr Y den Nachbarn, Herrn X über das Seil auf dem Boden laufen sieht, Herr X noch dazu über all das verfügt (die Balancehalter), was Herr Y nicht hat, wird Herr Y den Schluss daraus ziehen, dass auch er besser vorsichtig auf dem Seil wanken, als beidbeinig auf sicherem Grund stehen sollte. Er wird sich schleunigst der Realität des Herrn X anpassen wollen und vergessen, wer Herr Y eigentlich ist. (Würde er dem, wer Herr Y eigentlich ist nachgehen, würde er als ein „Aussteiger“ gelten; er fühlt sich also regelrecht genötigt sich dreinzufügen; gemäß dem hier zitierten Schiller, der 1759 geboren ist, „Wo alles liebt, kann Karl allein nicht hassen“, sind wir nicht einen Deut moderner geworden.)
Es gibt folglich (und gab es sicher auch schon vor 1759) zweierlei Angebote für hilfesuchende Menschen. Das eine will deren Glauben an die Notwendigkeit des Seils verstärken und macht Seiltanzkurse als Problemlöser plausibel. Verständlich, dass diese Kurse nur für diejenigen ausgelegt sind, die an das Seil so fest glauben, dass ihr Glauben daran unantastbar ist; dies ist so, weil sie selbst mittlerweile nicht nur auf dem Seil laufen, sondern das Seil ein Teil von ihnen, also maßgeblich das, wofür sie sich halten, geworden ist. Das Seil anzuzweifeln käme für sie einem Verrat, es aufzugeben, käme für sie einer Amputation gleich.
Das andere Angebot -, ja, es ist nur EINES -, wegen verständlicherweise geringer Nachfrage äußerst selten vorkommende ist darauf ausgerichtet, dem Menschen das Seil wegzuziehen, sprich ihm wieder Boden unter den Füßen, sprich, Wirklichkeit anstelle von Illusion zu verschaffen.
Würde die Mehrheit der Menschen Realitätsnähe suchen -, das ganze „Seil-Imperium“ würde zusammenstürzen. Klar, dass die meisten, selbst wenn sie langsam ahnen, wie die Wahrheit aussieht, sich nicht trauen, die Alleingültigkeit des Seillebens anzuzweifeln.
Die Furcht, allein dazustehen, wiegt schwerer.
Allein dazustehen wäre für sie der Absturz ins Bodenlose.
Wie ist das zu verstehen? – Das Seil liegt auf dem Boden, warum ist der Absturz – so er denn einmal stattfindet, dennoch so tief?
Weil man ja nicht auf den Boden gebaut, also auch nicht in ihn vertraut hat, traut man ihm nicht, beziehungsweise traut sich nicht, ihn zu beanspruchen. (Man hat überdies gelernt, alles allein machen zu müssen.) Für so jemanden, der ihn so lange ignorierte, ist ja kein Boden (mehr) da! Beziehungsweise ist er durch eine unüberbrückbar erscheinende Kluft von einem getrennt. Man müsste – tatsächlich – einen Luftsprung wagen und das ist für den, der sich an das Seil klammert unmöglich. Seine „Sicherheit“, das Zipfelchen Seil, an dem seine Realität hängt, kann er unmöglich aufgeben. (Im Klartext: Mehr Sicherheit verkraftet er nicht.)
Wir, die wir ihn ermutigen wollen, sagen, „los“! Denn wir wissen: Er könnte abstürzen und würde doch in die offenen Arme Gottes fallen. Aber, wir, prophetisch begabt aus Erfahrung, wissen auch, er würde sich – aus Misstrauen – losstrampeln wollen, denn diese grundlegende Geborgenheit erscheint ihm wie etwas, das ihm etwas nimmt; das ihn am LEBEN (das für ihn „am wackligen Seil balancieren“ bedeutet) hindert!
So groß sind die Worte „Selbst-Verwirklichung“ und „Selbst-Bestimmung“ heutzutage schon – Gottes Segen überschreibend – auf den Leib des Neugeborenen tätowiert. In unserer Kultur zumindest ist es so. Nicht die Selbstverwirklichung im Sinne von „der Entwicklung und Förderung des Selbst, als dem Besten im Menschen, zum Durchbruch zu verhelfen, dem Teil mit hohen Idealen in ihm“ ist gemeint, nicht der gereifte Mensch ist gemeint, der sich selbst hintanstellen, nicht sich allein als das Maß aller Dinge nehmen muss und der nun die Richtung bestimmt, wo es langgeht, der das rechte Maß für Nehmen und vor allem Geben hat.
NEIN!
Selbstverwirklichung wird im Sinne des „Leben als EgoReise“ verstanden, im Sinne der Selbstbestimmung des rücksichtslosen (oft tückisch gutmenschlich verkleideten) Egos, das sich nur und allein darum sorgt, dass „MEIN Wille geschehe“. Alles, was diesem Menschen nicht „Selbst – , padon -, EgoDarstellung“ erlaubt, bedeutet für ihn Freiheitsberaubung.
So kommt es, weil die Eltern diesem Wahn verfielen, ihren Kindern das zukommen zu lassen, was sie irrtümlicherweise für Liebe halten, dass heute nicht mehr Babies, sondern Narzissten geboren werden. Kinder, die lebenslänglich dem Kinderwagen nicht entsteigen können, weil sie, statt sich zu entwickeln, den Spiegel vor dem Gesicht festhalten müssen. Warum dies? –
(Nichts ist übrigens, wo sie hingehören, gegen Lob und Anerkennung zu sagen!)
Aber:
Bewunderung IST Liebe, ist der grundsätzliche Trugschluss der Menschen von heute.
Nicht die Entwicklung zur Reife wird hochgehalten. Nein, hochgehalten wird das unterentwickelte Kind. Ergo Erwachsene mit regressiven Allüren. Es ist anscheinend der „Clou“. Das Ei des Kolumbus. Der Weisheit letzter Schluss scheint der zu sein, dass Weisheit sich nicht entfalten können soll.
Was uns da heraus hilft, ist einfach zu verstehen, aber schwer umzusetzen von denen, die es gemäß dem Stand ihrer Entwicklung nicht als wahr ansehen, dass sie sich entwickeln müssten.
Dummerweise steht dem Menschen etwas in ihm selbst im Weg, wenn es um die sichere Unterscheidung der beiden beschriebenen Wege geht. Wohin sie führen, kann der nicht einsehen, dem die Bewertungskriterien für nutzbringende Hilfe nicht WAHRHEIT an sich ist, sondern bloß vom Erhalt des eigenen Sockels abhängt, auf den man ihn stellte, auf den er sich so selbstverständlich gestellt sah, dass er von sich aus dessen Berechtigung niemals anzweifeln würde.
Da müsste schon ein Schicksalsschlag daherkommen. Den gewährt Gott aber nicht einem jeden.
Solange wir auf einem „Weg“ nur die Rechtfertigung dafür suchen, dass wir mit unseren bisherigen Grundannahmen über uns selbst bis auf ein paar, leicht zu korrigierende Kleinigkeiten, etwa der richtigen Betonung beim Sprechen, ergo noch mehr richtigen Seiltanzkniffen richtig liegen, sind wir gefundenes Fressen für Angebote, die auf diesen Egotrip aufbauen, bei dem uns der feste, sichere Grund als ein Gegner, als unser größter Feind eingeschwätzt wird. Sobald wir der Ente auf den Leim gingen, hängt gefühlsmäßig für uns tatsächlich ALLES daran, möglichst viel Feedback auf unseren Seiltanz zu kriegen. ALLES hängt ja nun „nur“ am Erlangen von noch mehr Fähigkeiten, sprich „Tools“ sprich „Tricks“, Bodenhaftung zu vermeiden um dafür auf dem Seil bleiben zu können.
Natürlich wechseln auch Menschen mit vergleichsweise schwererem Kummer als dem finanzieller Unsicherheit oder Erfolglosigkeit beim anderen Geschlecht auf das Seil über, da ja alle darauf getrimmt sind, dass IN JEDEM FALL die Rettung davon abhängt, besser seiltanzen zu können. Auch besonders schwer Geprüfte können erfahrungsgemäß der Verlockung, zur Bewältigung ihres Kummers bloß ein paar mehr „SeiltanzSkills“ zu benötigen, nicht widerstehen. Wodurch sollten sie auch automatisch andere Grundvoraussetzungen in der Unterscheidungsfähigkeit mitbringen. Daher kommt es, dass man unter den Seiltänzern ein kunterbuntes Gemisch an Problemfällen vorfindet, schwerwiegende Kummerfälle, die sogar ein Kind verloren haben, wie auch die ganz leichten, die bloß schwerwiegend unter ihrer eigenen Eitelkeit leiden. Gleich sind sie keineswegs, sie sind bloß gleichgemacht, aber nur, weil sie die Lösung am selben ungeeigneten Ort suchen.
Was allerdings folgerichtig ist, denn:
Schicksalsschläge sind ja nur der Beginn von etwas, das daraus werden kann.Unterscheidungsfähigkeit. Sie sind anfangs nicht mehr als DAS Material gegen Wahrnehmungs – und Denkirrtümer. Vor allem Glaubensirrtümer.
Dazu da, für den, der die Augen nicht vor des Menschen Kummer verschließt, zu PUREM GOLD eingeschmolzen zu werden.
Für GOTT.
Schicksalsschläge sind an höchster Stelle also unschätzbar wertvoll, aber wir müssen sie einlösen.
Gott prüft den, den er liebt.
Das haben wir alle schon einmal gehört. Und dachten, das ist ja ein Hohn! Und erst recht nicht haben wir es so aufgefasst, dass nicht nur Gott uns erprobt, wie fest wir – trotz Schicksalsschlägen im Glauben stehen, sondern auch Gott uns dadurch ermutigen will, IHN zu erproben.
Wie aber erprobt man GOTT?
Indem man seinen Glauben belastet. Ein Glauben, der sich nie beweisen darf, ist nichts wert.
Der Glaube, auf den man baut, indem man ihn dem realen Leben aussetzt, ist der Beweis für Gott, dass man IHN ernst nimmt.
Wenn aber Glauben heimlich, im stillen Kämmerlein „gelebt“ wird, wird demgemäß nichts geschehen, das Ihren Glauben auf die Probe stellt. Er ist wie ein Auto, das in der Garage bleibt. So wenig wie das Auto seine Qualität, so wenig kann sich der Glaube für Sie beweisen, wenn er nicht benutzt wird. Er rostet ein.
So einfach ist das.
Wer auf dem Seil balanciert, weil er aufsteigen, sprich problemloser werden wollte und nie darüber in Zweifel gerät, ob das richtig ist, ob das sein Lebenssinn sein kann, den, so könnte man sagen, hat GOTT schlicht vergessen. Er weiß es allerdings nicht, dass er ihn hat links liegenlassen; weil er Gottes Abwesenheit fehlinterpretiert und sie „Glück“ nennt oder „Freiheit“. Das stimmt ja auch. Gott gewährt verschiedene Arten von Freiheit. Die echte, die Freiheit von der Welt (dem Seil in unserem Beispiel) und
Narrenfreiheit.
Wer von Gott geprüft wird, wird in die andere Richtung bugsiert. „Runter vom Seil! Runter vom eingebildeten Halt!“ Gnadenlos, möchte man meinen.
Aber was ist, wenn die größte Gnade ist, zu erfahren, dass man festen Grund unter den Füßen hat?
Belastbaren Grund?
Er ist erfahrbar! Solange man nicht erkennt, dass Gott nicht nur dazu da ist, uns ein angenehmes Leben zu bereiten, hat man Gottes Wesen, seine Natur nicht erkannt.
Wer seinen Glauben erprobt und vom Seil abspringt, landet sanft oder hart, ganz nach Art und Stärke seiner zuvor gehegten Illusionen. Er landet dort, wo
„Gott hilft – aber seinem Wesen gemäß!“ Man kann auch sagen: „Gott hat Pläne mit uns!“ Und da diese herrlich sind, sollten wir ihm da nicht mit unseren Zweifeln dreinpfuschen.
Und so geht es Hand in Hand, dass wir zuerst dem Schicksalsschlag begegnen, denn fast immer bewirkt nur die Bedrängnis eine ganze Hinwendung zu Gott. Und dadurch können wir zur Unterscheidungsfähigkeit und durch diese wiederum zur Reife gelangen, indem wir unsere eigene Gottesvorstellung aufgeben. Und uns dem EINEN, dem dreieinigen Gott zuwenden, der IST, der er IST. Der uns keinen merkwürdigen Balanceakt abverlangt, uns auch nicht abverlangt, was wir nicht leisten können, nämlich aus Schicksalsschlägen Gold hervorzubringen – der uns stattdessen auf seinen Sohn, unseren HERRN JESUS CHRISTUS verweist, der genau dies für uns tat:
Er hat für uns das größte Leid, den Tod, in das EWIGE LEBEN gewandelt.
Wenn wir bereit sind zur geistlichen Wiedergeburt, bereit sind, uns nicht mehr auf uns selbst, sondern allein auf IHN, als unseren festen Boden zu gründen, indem wir an IHN glauben, daran, dass ER für uns gestorben und wiederauferstanden ist, bereit sind, IHM unsere Sünden zu bekennen, zu bereuen und IHM unser Leben zu übergeben, den Heiligen Geist zu empfangen, dann wird ER uns zum VATER, zu GOTT bringen.
Ob wir bereit sind oder nicht, entscheiden nicht wir. Wir „machen“ es nicht. Aber wenn Sie zum Beispiel nach allem, was Sie probiert haben, nicht mehr ein noch aus wissen und Sie sind „zufällig“ hier gelandet und beginnen Interesse für das Wort Gottes zu zeigen, die Bibel aufzuschlagen, zeigt dies an, dass GOTT Sie für die Begegnung mit Jesus bereit macht.
Wenn Sie Ihr Herz öffnen für IHN, zieht ER bei Ihnen ein.
Das Wunder kann geschehen, wenn wir es gar nicht erwarten.
Wunder heißen so, weil sie uns etwas schenken, das wir gar nicht für möglich hielten.
Das Wunder heißt UMKEHR. Damit der NEUE MENSCH aus dem alten hervortreten kann.
Dann werden nicht länger wir uns selbst, sondern ER wird sich in uns verwirklichen.
Was wir dann erfahren, ist ein NEUES LEBEN.
Dies ist Gottes so viel größerer Plan für uns, als der, den wir uns selbst hätten ausmalen und alleine umsetzen können:
Uns so umzugestalten, dass es möglich wird, uns durch die enge Pforte zu sich nach Hause zu bringen.